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Moshpit
Produktion, Motivation, Innovation und wahre Passion aus Graubünden

Geschrieben von Renzo im Mai 2004.

 


Graubünden hat schon einiges zur Hip Hop-Bewegung der Schweiz beigetragen: Bands wie Sektion Kuchikäschtli, Oschtblock Kuahbuaba, Damos, Liricas Analas, Breitbild und viele weitere prägen den momentanen Hip Hop der Schweiz auf ihre Art und Weise. Die Einen so, die Andern so. Was auf jeden Fall klar ist, dass jeder sein Ding macht, und trotzdem ist ein jeder für sich in einem dichten Geflecht, einem familiären Kreis eingebunden. Auch schon in den frühen Tagen des Schweizer Hip Hops bewiesen sich einige Bündner auf den Fresh Stuff Compilationen.

In den heutigen Tagen, wo viele Veröffentlichungen der Schweizer Hip Hopper nur ein Zeugnis von fehlender Kreativität sind, wo der kreative Geist so sehr von den Fernseh-Rappern beeinflusst zu sein scheint, tut es der Seele gut, auch endlich mal innovative Köpfe in der Szene vorzufinden, die ihre Energien in eine gute Richtung bündeln. Einfluss schadet nie, aber zu viel tut auch nicht gut. Könnte man sich doch voll und ganz auf das produzieren von eigentümlicher Musik konzentrieren, da der grosse Erfolg national (geschweige denn international) bei über 99% der Bands ausbleiben wird, da der Schweizer Markt und auch die Mentalität unseres Landes keine Apotheose eines Artists zulässt. Ich will hier aber nicht Schwarzmalerei betreiben oder den Kanton Graubünden in dieser Hinsicht über alle anderen Kantone heben. Leider kenne ich die kleinen Szenen in der Schweiz nicht gut, aber vermute auch dort ein grosses Potential. Wenn mich jemand von seinen Qualitäten überzeugen möchte, bin ich immer gewillt, Alben zu reviewen. Wenn man Crews wie Ohmacht oder Dani Göldin & Bit-Tuner anschaut, kann man sehr gut spüren, dass es auch in der Schweiz eine grosse Anzahl von Querköpfen im Hip Hop geben muss. Leider finden solche Künstler, die es auch verdienen, Künstler genannt zu werden, den Weg in die Köpfe der Zuhörer häufig nicht, da meist auch nicht das allgemeine Hip Hop-Volk angesprochen wird, sondern eher ein weniger ältere Semester, da man als Twen auch mal ohne einen bangigen Beat auskommt und sich voll und ganz auf des Gesagte konzentrieren kann.

Vor einigen Wochen hatte ich die Möglichkeit mit Markus S. von Moshpit ein interessantes Gespräch zu führen, indem er mir die Idee, das Konzept und das Gerüst, das hinter Moshpit steht genauer erläutert hat.

Moshpit ist ein aktives Kollektiv von Musikern, Organisatoren und Graffiti-Künstlern, die sich in der Ostschweiz einen Namen schaffen, indem sie Konzerte auf die Beine stellen, Graffiti-Aufträge übernehmen und die Leute aus Graubünden immer auf dem Laufenden halten. Kennengelernt haben sich die meisten Mitglieder in den Regionen Landquart, dem Prättigau und Chur und Umgebung. Deshalb findet man an Partys vom Moshpit auch mehrheitlich Leute aus diesen Gegenden, und auch die auftretenden Bands haben ihre Wurzeln in der Nähe des Wirkungskreises. Doch es kommt auch schon vor, dass Bands oder auch Zuhörer aus weiter entfernten Gebieten anreisen, um die immer breiter bekannten Gigs und Jams des Moshpit mitzuerleben.

Mit dem 1. Polenta-Jam, den sie im letzten Sommer im Werkhof in Grüsch organisiert haben, sind auch Leute angesprochen worden, die normalerweise nicht an Moshpit-Events zu finden waren. Diese Jahr wird dieses Event seine zweite Austragung feiern können. Letztes Jahr dauerte der Jam einen Tag, dieses Jahr wird er auf zwei Tage ausgeweitet werden, da das Feedback auf den 1. Jam sehr gut war. Einige Bands aus Graubünden und der Region sind bereits auf das Boot aufgesprungen und haben den Veranstaltern zugesagt. Es werden einige Überraschungen auf die Zuhörer warten. Genaueres zum Event werde ich euch im zweiten Teil der Story geben.

Angefangen haben die Moshpit-Events in einem ganz kleinen Rahmen, um nicht zu sagen unter Kollegen und Freunden. Nach und nach wuchs die Gemeinschaft, die sich an den heissgeliebten Anlässen immer wieder traf. Mit jedem Anlass wuchs die Fangemeinde wieder um ein paar Leute und breitete sich langsam in der Region aus. Als Konzertraum wurde das altehrwürdige Rütli in Landquart eingesetzt, dass aber bald seine Dienste aufgeben werden muss, da es endgültig abgebrochen wird. Schade. Doch entsteht daraus ja vielleicht eine weitere Möglichkeit für den Moshpit zu wachsen und eine neue Etappe in Angriff zu nehmen.

Dies war Teil 1 der Story, der 2. wird so schnell wie möglich nachgereicht werden. Da ich momentan nur wenig Zeit zur Verfügung habe, dachte ich mir, dass ich es so mache, damit auch mal was aufgeschaltet werden kann.

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