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01. Intro
02. Zwischen zwei Tagen
03. Leichte Opfer
04. Treibsandkasten
05. Staub (mit Epilog)
06. Angel Us Novus
(mit Misanthrop)
07. Zwischen zwei Menschen /
Geschmack
08. Strichliste (mit Audio88)
09. Alle Zeit der Welt
10. Einander
11. Wir werden scheitern
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Wo genau und zu welchen Konditionen
sich dieser cocon hat vervielfachen lassen, wird er der Allgemeinheit früher
oder später noch erklären müssen. Wie kaum eine anderer ist Jens.Cocon
(Phonatic) in letzter Zeit mit verschiedensten, scheinbar zeitgleich erledigten
Aktivitäten aufgefallen, ob jetzt als Redakteur, DJ, Journalist, Rapper oder
Mithelfer / Organisator von unterhaltsamen Anlässen.
Für das - stilvoll verpackte - vorliegende Album hat man sich also
gezwungenermassen viel Zeit nehmen müssen; es ist eine Ansammlung von Songs, die
über die letzten Jahre in die heutige Form gedrückt wurden. Diese sind
vereinzelt mit vergleichsweise langsamen Instrumentals versehen, so dass cocon
sich mit zeitweiligen Spoken Word-Passagen heimisch fühlen kann.
Vielsilbige Reime haben dabei nicht erste Priorität, sondern vielmehr zahlreiche
Metaphern um Fräulein Erde und sich selbst, zwischen Heute und wie es Morgen
sein sollte, aber wohl werden wird. Manchmal als bildreich erzählender,
kritischer Beobachter von Mitmenschen, ertappt man sich dann selber und kommt in
derselben Position wie vor kurzem noch von ausserhalb beschrieben zu sich – oder
man frönt einfach nur sehr lebhaften Schilderungen. Neben diversen rhetorischen
Ansätzen touchiert cocon in einzelnen Zeilen auch esoterische Zwischenräume,
ohne sich ziellos darin zu verheddern. Die häufig dünnen Gedankenfäden verweisen
konstant auf das dicke Seil, welchem sie entsprungen sind und an welchem sie
sich durchwegs festhalten.
Die Produzentenliste muss mitnichten versteckt gehalten werden: sie reicht von
Smokey131 über Aqua Luminus III. bis Misanthrop, Playpad Circus, Desad, Sobic
und DJ Lide und deckt somit gemächlich mannigfaltige Geschmäcker und deren
Vorlieben ab, von organisch bis elektronisch, von entspannend bis aufpeitschend.
Mit knapp 38 Minuten scheint das Album etwas kurz, es gibt in dieser Zeit aber
viel zu erleben, man muss sich nur darauf einlassen – was mit der Mischung aus
Geschichten und Hoffnungen, Befürchtungen und Erfahrungen nicht all zu schwer
fallen sollte.
www.myspace.com/dercocon
www.leavemusic.de
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