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Sweatshop Union - Sweatshop Union |
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Sweatshop Union Erschienen im September 2002 bei Underworld (Battle Axe) aus der schönsten Stadt, Vancouver, Kanada
„Heiliger Beck“, kann ich da nur sagen, denn die Sweatshop Union hat mit ihrem ersten Album eine Visitenkarte abgeliefert, die sich sehen lassen kann. Die Crew aus Vancouver (Westcoast baby!) entstand durch den Zusammenschluss der drei Zweimanncrews Innocent Bystanders, Creative Minds, Dirty Circus mit MC Kyprios, nachdem diese eingesehen hatten, dass sie eigentlich für höhere Aufgaben geschaffen sind und ihr Talent gebündelt nutzen sollten. Was sich meiner Meinung nach auch ausgezahlt hat! Das fand auch Battle Axe Records, auf deren Sublabel Underworld besagte Scheibe im September erschien.
Dass die Scheibe bei Underworld und nicht bei Battle Axe selbst erschienen ist, ist vielleicht damit zu erklären, dass der Stil der Sweatshop Union mit der Aggressivität einiger Battle Axe Aushängeschildern wie den Swollen Members nicht viel am Hut hat. Ihr Stil ist ziemlich speziell, und daher scheint es logisch, sie nicht in irgendein Schema zu pressen, sondern ihnen auf einem eher unbekannten Label viele Freiheiten zu lassen.
Die Texte drehen sich meistens um die Arbeitswelt und die mit ihr verbundenen Probleme wie der Kampf des einzelnen Arbeiters, Globalisierung, Sklaverei etc, man kennt es ja. Ist auch nicht erstaunlich, das Wort Sweatshop bezeichnet nämlich die Sorte Fabriken, in denen Grosskonzerne wie Nike ihre Klamotten von Frauen und Kindern ohne Rechte zu Witzpreisen zusammennähen lassen. Obwohl Hinz & Kunz jetzt wohl annehmen, die meisten Sweatshops in Entwicklungsländern Südostasiens zu finden, sind sie selbst in vermeintlich zivilisierten Gegenden wie Nordamerika und Europa anzutreffen, weil die sozialen und gesetzlichen Rahmenbedingungen die Arbeiter nicht ausreichend schützen. Soziale Werte und Sicherheit wie auch Ausbeutung von Arbeitern sind deshalb Schwerpunktthemen der Sweatshop Union. „Dirty work“ oder auch „Blue collar ballad“ sind perfekte Beispiele, wobei sich Dirty Circus in letzterem in halb ironischer/ halb ernster Manier darüber beklagen, was im daily Business nicht nach ihrem Gusto läuft.
Obwohl die Texte hochwertig sind, drehen sie sich fast immer nur um dieses eine Thema, und bei so viel Tragik könnte man teilweise fast noch depressiv werden, wären einige Beats nicht so erfrischend fröhlich, doch dazu später. Glücklicherweise hat die Bande mit „Don’t mind us“ ein absolutes Highlight auf die Platte gebrannt, das wohl nur bei den wenigsten (und härtesten) keine Schmunzeln auf die Lippen zu zaubern vermag. Ziel dieses mit einem zünftigen Beat ausgestatteten diss-Tracks sind irgendwelche aufs Äusserliche fixierte Clowns, wie sie halt so oft in Clubs anzutreffen sind, die ihr Fett auch verdientermassen abkriegen.
Wenn die Lyrics schon das Prädikat „excellente“ verdienen, weiss ich beim besten Willen nicht, was ich für die Beats noch für eine Superlative verwenden könnte…fötzigeil vielleicht. Rob the Viking, Metty the Dert Merchant, und Mos Eisley, ihres Zeichens verantwortlich für die Beats, haben ganze Arbeit geleistet. Selten habe ich so erfrischende Beats gehört. Auch die verwendeten Samples sprechen für ihr Pouvoir. Was aber am meisten überzeugt ist der Mix aus verschiedenen Stilen. Von fröhlichen über eher ruhigere Tracks hin bis zu rassligen Kellerbeats ist das ganze Spektrum vertreten, was einem nach dem Hören der Scheibe ein angenehm erfüllendes Gefühl gibt, weil alle momentanen inneren Stimmungen befriedigt wurden.
Eigentlich könnte ich jetzt reihenweise Tracks von diesem Album aufzählen, die wohl jede andere durchschnittliche Scheibe zu einem „must-buy“ Status verhelfen würden. „Ascend“, „Little Things“, „All I know“, …, ich glaube, mit ein oder zwei Ausnahmen könnte man hier alle Titel aufzählen. So viele erfrischende Tracks auf einem Haufen bekommen von mir ganz klar 9 von 10 nicht existierenden ughh.ch-Sternli! Da freu ich mich ja schon wie Sau auf weitere Releases von der Sweatshop Union und Underworld!
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