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crewgästebuch

 

the mole & friends - ashamed to be american tour

zane, 9. oktober  2004

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vorletzten freitag war es soweit. the mole & friends eröffneten in der kalkbreite ihre ashamed to be american europa tour. angeheitert wie fast immer, mit dopian wie fast immer und von der polizei kontrolliert wie fast immer erreichen wir einen der orte aller orte in zürich, gespannt was uns erwarten würde. dieselben leute wie fast immer, die selben bierpreise wie fast immer (diesmal kein offenes bier da zapfhahnen futsch irgendwie und so wurde bier aus den flaschen plus ein franken depot getrunken) liessen schnell eine gemütliche stimmung aufkommen wie immer.

body holiday, ein liebenswerter typ mit schrägem englisch-akzent, country-cowboy-jacke und e-gitarre betritt die bühne die sich aus dem abstand zwischen ihm und der zuschauermenge bildet. erklärt dass er jetzt ein bisschen gitarre spielen wird, wie er es in washington state auch kleinen kindern beibringt, und dazu ein wenig singt, über sinn und unsinn. sphärische töne und klänge entlockt er seiner gitarre, ab und zu von elektronischen geräuschen in hohen und höchsten frequenzen von mole begleitet. schon bald greift auch jener zum mikrofon, stellt body, sich und sein label motion-recordings vor. headly grange ist angesagt, ein collaboprojekt von ihm und body. songs wie "hurt fire" werden wohl noch den meisten präsent sein. im hintergrund macht sich bereits terms none the wiser bereit, der scharfzüngige rapper aus den usa, was er uns auch eindrücklich beweist. ein mensch der mit seinem land, seinen landsleuten und seiner umgebung zu kämpfen hat, die kritisiert, sie hochnimmt in form von präzisen raps und zwei wirklich starken spoken words. dann der erste mattr. beat, remix zu "club arson" tear the club up!, zu finden auf terms album terms & conditions zu finden auf www.motionrecordings.com zu finden im internet. mattr. hat übrigens insgesamt fünf beats zum album beigesteuert, ein schönes album mit ausnahme des beats von track nummer zehn.

der abend führt nun weiter tief in mole's musikunterweltzukunft hinein. beats die beinah erschrecken, gleichzeitig aber einfach nur balsam sind für das von normalität geschädigte gehör, texte die richtig weh tun, stick a thousand needle in my eye. jaeda aka j-diva, ein weiteres mitglied von omt, terms none's crew, besticht erst mit eigenen raps, später mit wahnwitzigen tanzeinlagen. endlos scheint's, open wounds, barren hills, good vs. bad, this is happens when my thoughts get ahead of me, eigentlich das ganze "whirlwind worlds" album und einige ältere sachen. mit "i'm not 2 punk 2 care" sogar noch ein track von mole's elektroturbopunkalbum "turbopunx - chaos". lieder vom album "return of the zombie king" fehlen natürlich nicht, der zombie king fordert zum tanz. dance! danach frisst er unsere gehirne wir werden zu zombies, unsere köpfe füllen sich schnell wieder mit all den eindrücken die die vier auf der bühne hinterlassen. mole wechselt ab und zu mal sein kostüm, brille mit zöpfen, kapuzierte schlafanzüge in allen farben, königlich mit zepter und spacebrille, biene maja... die bühnenshow übertreffe diejenige von grand buffet meint thomas grannini in bern, ich stimme ihm zu.

nach der stundenlangen show wird geplaudert, man freut sich endlich die gesichter und menschen hinter den soulseeknicks und emailaddressen in realität zu sehen und kennenzulernen, trinkt fleissig bier wie immer. wir brechen auf, finde mich fünfzehn minuten später an der bar, am nächsten tag irgendwo im gaggo draussen im rudi-town wieder. die hände voller wachs, nichts geschlafen, verwirrt, glücklich erkundigen wir rudi-town, goran schon hellwach stellt das ganze vor. abschied nehmen, aber nicht für lange, wie schön, das kommt erst noch, leider. so dann schnell noch nach hause schlafen, essen (?) und schon wieder zug nach bern. ohmacht. theatralischer powerrap aus rubigen, meisterlich unterstützt vom roundtableknight dj questionmark. die beats bis jetzt nur mit kopfhörer, schäbigen laptopböxli oder nicht-ganz-so-hifi-anlage gehört, wurden unsere ohren am samstag abend von der soundanlage des dachstocks äusserst befriedigend zugedröhnt. die raps stark, die gesungenen parts wundervoll unterstreicht mattr. seinen status als einzigartigster rapper hierzulande. die lieder mit ausgewählten requisiten, schaf, roboter, handschuh, flieger eingeleitet und verbildlicht. suizide hab ich trotz der von bsuecher erzeugten düstern, bösen, nachdenklich stimmenden atmosphäre keine festellen können, vielleicht wurden ein paar whiskies mehr bestellt an der bar als üblich. ein perfekter tag, abend wurde eingeleitet, schön würde es werden und schön ist's auch auf der welt zu sein, mindestens die letzten paar tage lebte das stachelschwein in einer schönen welt. die nacht sollte noch lange dauern, mole and his friends nimmermüde auch in bern nicht. endlich morgen endlich erster bus endlich schlafen endlich telefon. telefon? "hi manuel, its me jonah. we do another show tonight in bern in another squat somewhere." - " hi jonah. really? great! i gotta work tomorrow but thanks for waking me up and see you there!". nun ja so soll es sein so muss es sein und so war es dann auch.

mole hat wirklich nicht zuviel versprochen als er sagte, wenn möglich sollte man sich mehrere ihrer shows ansehen, weil sie jede show anders gestalten würden. nur schon wegen den unterschiedlichen locations war jede show ein erlebnis für sich, langweilig war es auch am sonntag nicht, am wildesten wars. 30 minuten sinds von köniz nach spiegel 30 minuten weniger schlaf 30 minuten die sich aber morgens um zwei gelohnt haben. so schnell werde ich diese tage nicht vergessen, einigen anderen mag es vielleicht oder sogar sicher ähnlich ergehen. bin gespannt was sich in zukunft im hause motion-recordings abspielen wird, was man zu hören und hoffentlich auch bald wieder einmal zu sehen bekommt. das wars von mir.

danke jonah, danke jaeda, danke t.j, danke christian, danke jonathan.

nachtrag dienstag: laufen durch zürich. spazieren am see und relaxen. abschied nehmen. zug verpassen. nach hause laufen.

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