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  EQUINOX RECORDS    

equinox records, by mich. september 2008

 
 


www.e-q-x.net
www.myspace.com/equinox

 


 

 

 

 

 

 

 

     

Einer der standhaften, einfallsreichen und wertschätzenden Gallier unter all den mp3-verrückten und damit Tonträger-Produzenten und –Fans schadenden Römern ist zweifellos DJ Scientist aus Berlin mit seinem Label Equinox Records.
2005 erstmals mit der Compilation „Welcome to the neo golden age“ aufgefallen, nicht nur wegen der wunderschönen Aufmachung, sondern auch mit einigen bislang unbekannten, aber sehr talentierten Künstlern, welche diese Zusammenstellung ebenfalls zu einem schmucken Doppelalbum gemacht haben.
Es folgten unter anderem eine 10“-Serie, diverse EPs und 12“es, allesamt mit mittlerweile gewohnt liebevoll ausgestalteter Garnierung, und nun ist der offizielle Nachfolger zum ersten Sammelwerk erschienen: „One Year & A Day – A Sound Exposure Vol. 2“. Einige der Protagonisten waren auch schon auf dem Vorgänger vertreten, wie Emynd, Aqua Luminus III. oder Arcsin. Daneben wurden erneut Beisteuerungen von Künstlern mit ins Boot geholt, von denen bisher wohl kaum jemand Notiz genommen hat; sei es Geste, Vangel oder Free the Robots. Gut, letztere beiden waren auch schon mal untergekommen, aber mehr oder weniger unbewusst und kaum ausserhalb des Equinox-Netzwerks.
Nach dem der Compilation namengebenden Intro der „Peddlers“ legt sich Vangel gleich voll ins Zeug, lässt energische Trommeleien mit Saxophon- und Orgel-Schnipsel kollidieren und hinterlässt nach kurzer Zeit eine beinahe vollständig zerfetzte Landschaft. Der offensichtlich ebenfalls passionierte Schlagzeug-Fan Free the Robots erschafft danach ebenfalls ein geladenes, aber gleichermassen harmonisches und gefälliges Klima.
Und da, unvergessen und bedingungslos geliebt seit der ersten EP „Divided Reality“, beginnt 2econd Class Citizen mit einem Remix von „Wishing Well“ eine organisch-warme und gleichwohl melancholische Stimmung auszubreiten. Überraschend zugänglich ist diesmal Arcsin, dessen Beiträge doch auch schon weniger bequem waren, mit ruhigen Vocals. Quasi als schonungslose Überleitung zum erneut ruhigen und herausstechenden „Laugh Track“ von Deadpan Darling verschafft sich Brenmar mit dem bärbeissigen „Cavernous“ Beachtung. Deckard und DJ Sept aus München bieten jeweils kraftvolle Drum- und feinfühlige Samplearbeit verbunden mit Arrangements, die einem ansonsten wahrlich nicht hinterher geworfen werden. Monsieur Geste geht einen relativ geraden Weg, mit sauberen, unkomplizierten Beats und klingelnden Synthie-Fragmenten. „Identity through Alterity“ – Emynd, der seine üppigen Instrumentals schon vor gut acht Jahren für inzwischen denkwürdige Anticon-Produktionen ausgehändigt hat, lässt eine Morgenbrise zu einem währschaften Sommersturm ausarten, worauf 2econd Class Citizen mit seinem ermutigenden Outro zur Entspannung beiträgt und dazu anstachelt, die Nadel noch einmal vorne anzusetzen.
Eine Compilation, die die mp3-Römer eigentlich wenigstens ein bisschen wurmen sollte, können sie sie während dem Lauschen nicht auf dem Plattenteller drehen sehen, und das ist nur gut so.