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geschrieben vom einzigartigen bsuecher

 

doppelkopf - von abseits  

 

 

 

Review: Doppelkopf - Von Abseits

 

Doppelkopf ist tot.

 

„Sorry, dass es doch so lange gedauert hat, bis ihr hier frische News lesen könnt.
Wie unten schon erwähnt haben sich Doppelkopf aufgelöst. Der Stand der Dinge ist im Moment, dass Thyes jetzt der Dj der
Moqui Marbles ist, Bubbles an seinem eigenem Label "Hidden Tape" arbeitet und seine Entdeckung Bender produziert. Falk macht als MC weiter und hat auch schon ein Paar neu Stücke am Start, die eventuell bei EMI veröffentlicht werden...“
(Statement von der offiziellen Doppelkopf Homepage, www.vommond.de )

Tatsächlich. Die Band soll es laut ihrer eigenen Homepage also nicht mehr geben, einen Bericht über sie, über alte Tage und bessere, sonnigere Zeiten sei aber dennoch im Bereiche des Möglichen. Gesagt sei noch, dass ich vor einiger Zeit sogar schon mal ein Interview mit den Menschen geführt habe, irgendwo in dieser so wahnsinnig grossen und so wahnsinnig schönen Weltstadt namens Zürich, an einem regenreichen Tage, in einem regenreichen Jahr, in einem regenreichen Leben, auf einer blauen Scheibe, die sich rückwärts dreht.  Da das Interview nicht ganz hielt, was ich mir von ihm versprochen hatte, einer meiner Gesellen vergessen hatte, das Minidiscding anzuschalten, da der Falk fiebrig und wenig gesprächig war, da der Bubbles sonstwie verhindert schien etwas von sich zu geben, da sie mich also etwas enttäuscht haben (ausser dem Teaz, der war tatsächlich ein flotter Kerli),versuchte ich diese Erlebnisse, unsere Fragen und Falk’s Antworten möglichst erfolgreich zu verdrängen, was mir auch erstaunlich gut gelungen ist.

Mehr als drei Jahre sind bereits vergangen seit Doppelkopf - die Band, bestehend aus Falk (MC), Teaz (DJ) und Bubbles (Produzent), drei mitteljungen Mitmenschen aus Hamburg - ihre auch heute noch gute CD namens Von Abseits veröffentlichte und doch einigen Respekt einheimste. Die Meinungen gingen zwar stark auseinander, aber dies ist eher der Beschränktheit einiger Rappuristen zu verdanken als angemessener konstruktiver Kritik. 

Andere Beats und andere Lyrics. So ähnlich lautete damals das Medienecho und gelobt wurden sie als Begründer eines neuen Stils,  abseits des durchschnittlichen deutschen Raps der damaligen Zeit, der bis heute vor inhaltlicher Leere zu strotzen scheint. Ausnahmen gibt es und gab es natürlich immer (erwähnt seien hier auch mal Meyah Don, Gris und Prinz Porno, um nur einige zu erwähnen, die mich in der heutigen, ach so schweren Zeit sogar dazu bewogen haben, mir ihre Werke aus Deutschland  zu bestellen und anzuhören. Weitere Reviews könnten folgen)

Zurück zu Doppelkopf (einem übrigens sehr schönen Namen, wie ich finde). Aus dem Nichts drangen sie in unsere Ohren und eroberten und begeisterten wenigsten Einige für einige Zeit mit mehr als gelungen Werken wie Rapz vom Mond, die fabelhaften Vier und Supa Stah (nein, nicht der Remix!). 

Zehn Stücke umfasst Von Abseits. Etwas wenig, zugegeben aber es sind 10 mehrheitlich gute Stücke, wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass die Beats zwar die Stimmung unterstützen, jedoch um einiges hinter den andersartigen Raps von Falk zurückstehen. Erstaunlich ist, dass seine mehr gesprochen als gerappten Texte auch heute noch die gleiche Wirkung auf mich haben wie damals. Keine Doppelreimorgie, sondern interessante Geschichten zum Nachdenken. Klar zeichnet sich Falk, wie schon erwähnt, nicht durch extravagantes busdriveresques Rappen aus, eher nüchtern trägt er seine Storytellingtracks vor, vergisst jedoch nie mit seiner Stimme die Stimmung, die entstehen sollte, zu verstärken und zu unterstützen. Sinnlos aneinandergereihte Doppelreime, bis zum Geht nicht mehr, sind nicht alles (sondern langweilig, des Öfteren).

Klar gibt es einiges zu bemängeln und einige Tracks, wie 3D , Balance oder Was du nicht siehst  können mit dem doch sonst sehr hohen Niveau der CD vor allem Beattechnisch nicht ganz mithalten, mit Zeilen wie „Gib acht, dass du Sein und Schein nicht vertauschst, sieht auch alles hier nach Zufall aus, Fritz pass auf, es kommt so anders als du glaubst(Balance) oder „Du musst es verstehen um es zu sehen/wenn es auf Luft geht, sich als Schlange um deinen Hals legt/ Mit sechs roten Augen, die sich gegen die Welt drehen/ trifft es dich schwerer als Liebe und tut mehr weh/ und wie was auch immer nie/ fängt es Phantasien, wohin auch immer sie verfluchen zu fliehen“ (Was du nicht siehst) wird man für dieses kleine Manko dafür entsprechend entschädigt.

Der beste Beat und auch der beste Texte findet man wohl beim letzten Stück „Starring Bubbles“. Mein persönlicher Favorit und das soll doch schon etwas heissen.  Schönes Storytelling, wie es auf Seite 393 in einem Buche in einer Buchhandlung steht. Höret hin, meine Kinder und begreifet.

Meiner Meinung nach eine durchaus empfehlenswerte CD, die in jede sorgfältig gepflegte Rapsammlung gehört, wie der Tod zum Leben, oder umgekehrt.

Bsuecher.

   
 

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1. Nichts neu
2. Rapz vom Mond
3. Tegen für immer
4. Die fabelhaften Vier
5. Supa-Stah
6. Was du nicht siehst
7. 3-D
8. Balance
9. MMM
10. Starrin' Bubbles



 

 
 
         

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