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geschrieben vom einzigartigen renzo.

 

Aspects - Mystery Theatre  

 

 

Aspects
„Mystery Theatre“
Antidote/Sanctuary / Phonag

 

 

Meine Damen und Herren... Das Mystery Theatre öffnet seine Tore. Bitte nehmen Sie ihre Plätze ein. Das Album wird dich auf einer musikalischen Odyssee von 11 Songs begleiten. Der Reiseweg führt den Hörer durch die psychedelische Welt der in Bristol beheimateten Crew Aspects. Auf diesem Album prallen Stile aufeinander wie man es selten oder noch gar nicht gehört hat, oder wenigstens nicht in diesem Ausmass - Hip Hop kollidiert mit Surf Rock, Reggae und Folk. Die Crew Aspects, die uns dieses Hörerlebnis der ganz besonderen Art liefert, besteht aus El Eye und Probe Mantis am Mic, Specify als Produzent und Monkey Moo als Beat-Box-Artist.

Das Album „Mystery Theatre“ bietet den Hörern, das was es ankündigt: ein Schauspiel, von dem der Hörer nicht weiss, was es beinhalten wird. „Mystery Theatre“ ist ein Album, das weit und breit keinen Bruder findet, und falls doch, wird es bloss ein Klon davon sein. Die Crew lässt sich von ganz ungewohnten Musikstilen und Epochen inspirieren, um daraus etwas Neues und Eigenständiges zu kreieren. Beatmeister Specify erklärt: „Um unsere Musik zu verstehen, musst du dir vorstellen, dass es Hip Hop Musik bereits in den 60er Jahren gegeben hat. Wir benutzen analoge Produktionsmassnahmen und psychedelisches Songwriting, um unseren ganz eigenen Stil entstehen zu lassen: 60er Jahre Rap.“ El Eye sagt dazu: „Wir machen Piratenmusik. Wir sind Piraten, die die verschiedensten Musikgewässer besegeln, diese ihrer Seele berauben, dann unserem Sound anpassen und in den nächsten Hafen segeln. Mit diesem Album haben wir versucht altehrwürdiges Songschreiben mit modernem Rap zu verbinden. Die Hauptsache, die wir dabei versucht haben, war unser Ego völlig aus den Texten zu verbannen. Am Ende eines Tages gibt es so viele Möglichkeiten, auszudrücken, dass man der Grösste ist, ohne zu tönen wie das hinterletzte A-loch.“

Zum ersten Mal hörte man von der Crew, als sie im Jahre 2001 ihr Debüt „Correct English“ veröffentlichten. Das ungewohnte Zusammensetzen verschiedener Stilrichtungen half der Crew, sich von anderen Gruppen in England abzuheben. Die Stimmung oder Atmosphäre in ihren Tracks ist wohl am ehesten zu vergleichen mit Songs von Why?, Ohmacht, Epic, Alas und auch die Melancholie und Tiefe, die bei Oliver Hart so schön spürbar ist, fehlt nicht auf „Mystery Theatre“. Natürlich hört man den Jungs auch an, dass sie von der Insel sind; die Beats und auch die „Deliverance“ erinnert zum Teil an Leute wie Mark B & Blade oder Funky DL. Wenn man jetzt aber nicht von Gruppen sprechen will, die sich selbst schon im HipHop-Umfeld aufhalten, kann man Bands wie Jefferson Airplane, Jimi Hendrix und viele andere Zeitgenossen der beiden angeben. Es ist wirklich schwer, diese Bandbreite und gebündelte Innovation in Wörter zu packen. Hört selbst rein und entscheidet für euch, ob euch das Album gefällt oder wer der Crew musikalisch am nächsten kommt.

Dieses Album möchte ich auf gar keinen Fall missen, hätte es aber wohl verpasst, wenn mir das Album nicht empfohlen worden wäre. Ansatzweise hat man so Sachen wie sie die Aspects machen schon auf anderen Alben gehört, aber meist wurde der Einfluss der 60er oder 70er Jahre beschränkt auf Skits und Intros angewandt, was ich sehr schade finde. Ich kann mir nur wünschen, dass sich auch andere Crews die Überlegung machen, sich mehr Inspiration in den guten alten Rock und Folktagen zu holen und sich auch auf die Suche nach Samples zu machen, die nicht bloss in der schwarzen Musikkultur zuhause sind. Buck 65 hat es mit "Talkin’ Honky Blues" vorgemacht, wo er Samples aus der Country- und Bluegrassmusik verarbeitet hat.

Dieses Album wird so manchen Hörer verzaubern und ihm ein Lächeln ins Gesicht brennen. Wer gerne Gast im Mystery Theatre wäre, kann sich das Album bald erwerben, das Release-Datum für die Schweiz ist der 5. Juli 2004.

 

copyright © Renzo Caduff

   
 

 


 

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